Schmerzhafte Erfahrungen: Warum sie so verdammt wichtig sind.

Manchmal stellt uns das Schicksal vor die Wahl: Entweder wir geben auf und verfallen dem Selbstmitleid, oder wir stellen uns dem unerträglichem Schmerz und werden ein stärkerer Mensch.

---

Der Weg zum Wachstum.

Das Leben kann manchmal hart und ungerecht sein. Viel zu oft wird man vom Schicksal reingelegt und vor die Wahl gestellt, sich über das unfaire Leben zu beschweren, oder seinen Stolz zu begraben und weiterzumachen. Es ist nicht immer leicht, das Richtige zu tun. Sehr oft befinden wir uns vor Entscheidungen, bei denen wir nicht wissen, welcher Weg wirklich glücklich macht. Entscheiden wir uns für die Rolle des Opfers und beschweren uns über die Welt? Oder entscheiden wir, aus allem was passiert, zu lernen und stärker zu werden?

Es liegt in Deiner Hand

Eine gute Freundin hat mir vor langer Zeit das Buch „Safari des Lebens“ von John Strelecky geschenkt. In diesem Buch gibt es eine kleine Passage, bei der einer der Charaktere, eine alte Frau, von ihrer schlimmen Vergangenheit mit ihrem damaligen Ehemann erzählt. Als der Protagonist sie fragt, wieso sie trotz aller Misshandlung keinen Hass auf ihren Mann hat, sagt sie ihm nur:

 

„Alles was dir in deinem Leben passiert, hast du dir vor deiner Geburt so ausgesucht, weil deine Seele von diesen Erfahrungen lernen will.“

 

Dieses Zitat beschreibt perfekt, was uns Menschen besonders macht: Egal mit wieviel Schmerz wir konfrontiert werden, wir entscheiden selbst, ob wir uns davon unterkriegen lassen oder nicht. Ja, das Leben ist nicht immer fair. Ja, uns wird oft unrecht getan und wir werden respektlos behandelt. Und ja, manchmal fühlt man sich als wird man vom Rest der Welt im Stich gelassen. Aber am Ende des Tages liegt es immer noch bei uns, wie wir darauf reagieren.

 

Es gibt immer zwei Möglichkeiten, mit negativen Erfahrungen umzugehen.

 

Wir können aufgeben, uns wünschen das Leben wäre einfacher und den negativen Gedanken verfallen – und somit die Rolle des Opfers übernehmen.

Oder wir sehen alles was uns passiert als Herausforderung, die uns das Leben stellt. Alles ist eine Prüfung. Und wir müssen selbst herausfinden, welche Lektionen wir daraus lernen können.

 

Eines ist sicher: Das Leben wird nicht aufhören, uns zu testen.

 

Wenn wir jedesmal nachgeben, wenn uns Schmerz widerfährt, dann werden wir nie unser wahres Potential entfalten. Schmerz ist der Auslöser von Wachstum. Aus der Zerstörung folgt ein noch stärkerer Wiederaufbau.

 

Je mehr Schmerz wir ertragen, ohne aufzugeben, desto stärker werden wir.

 

Es kommt alles auf die Perspektive an.

Wenn wir aufhören uns selbst als Opfer des Schicksals zu sehen und uns stattdessen fragen, welche Lektion wir daraus lernen können, dann ist der Schmerz nichts negatives mehr, sondern eher ein Werkzeug um Mental zu wachsen.

 

Hier ein Beispiel:

Stell dir vor, du verliebst dich unsterblich in einen anderen Menschen. Du bist bereit, dein Leben mit dieser Person zu teilen und machst schon fleißig Pläne für die Zukunft. Du weißt, dass du alles geben wirst, um diese Vision in die Realität zu verwandeln. Alles scheint Perfekt zu sein.

Doch mit der Zeit merkst du, wie diese Person sich nach und nach mehr von dir distanziert. Du verstehst nicht, was das alles soll. Einige Zeit darauf kommt der Moment der Wahrheit. Deine geliebte Person verlässt dich mit der Begründung, dass er/sie sich in jemand anderes verliebt hat. Du verstehst die Welt nicht mehr. Alles kam urplötzlich, von einem Tag auf den anderen sind alle deine Zukunftspläne dahin. Dein Herz ist gebrochen und du weißt nicht, wie du weitermachen sollst. Du weißt nichtmal, ob du dich jemals nochmal einem Menschen so anvertrauen kannst.

 

Nun hast du zwei Möglichkeiten.

 

Option A: Du versinkst im Selbstmitleid und beklagst dich darüber, dass dein Leben so unfair ist. Du steckst all deine Energie in negative Gedanken und fragst dich, wieso immer nur dir solche Dinge passieren. Du hoffst darauf, dass alles wird wie früher und glaubst nicht daran, dass es jemals besser wird. Die ganze Welt ist gegen dich. Du bist das arme unschuldige Opfer.

Option B: Du akzeptierst, dass dir extremer Schmerz widerfahren ist. Du fühlst aber, dass es eine versteckte Lektion ist, um dich stärker zu machen. Du verwendest deine Energie dafür, herauszufinden, was du von dieser Erfahrung lernen kannst. Anstatt die Schuld bei anderen zu suchen, fängst du zuerst bei dir selbst an. Gab es vielleicht Auslöser für den Schmerz, auf die du Einfluss hattest? Sobald du nach und nach die Lektion(en) gefunden hast, bedankst du dich dafür, dass dir das Schicksal nur helfen wollte, auf eine neue Ebene zu kommen. Du weißt, dass mit den neuen Erkenntnissen ab nun an alles nur besser wird und du dein Leben mehr wertschätzen kannst.

 

Wenn man davon ausgeht, dass alles negative im Leben nur ein Test ist, um dich zu deiner besten Version von dir selbst zu machen, dann ist alles nur noch halb so schlimm.

 

"Es ist wie beim Muskelwachstum, damit der Muskel wächst, muss man ihn erst einmal an seine Grenzen bringen."

 

Nichts schützt uns endgültig vor schmerzhaften Ereignissen. Wir müssen diese Emotionen erleben und erfahren, nur dann können wir an ihnen wachsen. Das ist die Herausforderung des Lebens. Aber wenn du bereit bist, dich jeglichem Schmerz, den das Schicksal auf dich wirft, zu stellen, dann wartet ein Leben voller Glück auf dich.

 

Denn eine Sache wirst du merken:

 

Auch wenn es sich in dem Moment anfühlt wie die Hölle, wirst du im Nachhinein dankbar sein, dass dich das Leben für die nachfolgenden schönen Dinge vorbereitet hat. Denn diese kannst du nur dadurch erleben, weil du durch den vergangenen Schmerz neue Perspektiven erlangt hast.

 

„Am Ende wird alles gut. Und wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende.“ – Oscar Wilde