Wir leben in einer Welt, in der es immer schwieriger wird, seine Meinung zu äußern, ohne jemanden dabei zu verletzen oder politisch inkorrekt zu sein. Egal was man sagt oder tut, man wird jemanden finden, der sich dadurch angegriffen fühlt und sich beschwert.
Es ist eine Kunst geworden, seine eigene Persönlichkeit unzensiert nach Außen hin zu präsentieren, ohne gleich Kritik zu ernten. Am besten unauffällig bleiben, immer schön höflich und zurückhaltend sein, dann wird schon alles gut gehen.
Stimmt. Aber damit wird man auch nie das kriegen, was man wirklich will.
Was genau Polarisierung bedeutet, kannst du in unserem Artikel hier nachlesen.
Nur wenn man ein polarisierender Mensch ist, kann man die Menschen herausfiltern, die wirklich zu einem selbst passen. Polarisieren bedeutet aber auch, dass man das Risiko eingeht, von manchen Menschen überhaupt nicht gemocht zu werden.
Nicht jeder ist bereit, dieses Risiko einzugehen. Gerade im Beruf oder in der Liebe können und wollen es sich manche Menschen einfach nicht leisten, die Geister zu scheiden.
"Was wenn ich meinen Vorgesetzten negativ auffalle?"
"Was, wenn ich sie/ihn dadurch verliere?"
Kaum jemand will wirklich negativ auffallen, am liebsten will man von allen Menschen gemocht werden. Das ist ganz natürlich und gut so.
Wenn man den Ratgebern da draußen glaubt, dann geht so etwas nicht. Entweder du bist ein Mitläufer, der nie auffällt, oder du spaltest die Masse und wirst gehasst und geliebt. Immer positiv auffallen ist unmöglich.
Dennoch gibt es einige, die anscheinend genau diese Fähigkeit beherrschen.
Es gibt Menschen, die sich offenbar mit jedem verstehen können, obwohl sie extrem polarisierend sind.
Man findet sie sofort interessant und spürt, dass sie absolut authentisch sind, aber aus irgendeinem Grund kann man sie nicht hassen. Sie sind extrem charismatisch und wissen immer genau, was sie wann sagen müssen, um ihr Umfeld um den Finger zu wickeln.
Was ist das Geheimnis solcher Menschen?
Ich will absolut ehrlich sein: Es gibt keine Abkürzung, um so zu werden.
Keinen Cheatcode. Keine magische Technik. Nur harte Arbeit.
Um dieses Level zu erreichen, muss man ein hohes Maß an Empathie, sozialer Intelligenz, Selbstliebe und Selbstvertrauen besitzen.
Dieser Artikel richtet sich nicht an absolute Anfänger.
Falls du dich selbst aber schon als fortgeschritten siehst, dann sind hier meine Tipps, um polarisierend zu sein, ohne dabei viel zu riskieren.
Es gibt Momente im Leben, an denen es einfach besser ist, seine eigene Meinung zu gewissen Themen nicht zu äußern. Man muss nicht immer polarisieren, es ist kein "Ganz oder gar nicht"-Phänomen. Manchmal sollte man neutral bleiben, gerade wenn es um kritische Themen wie z.B. Politik, Randgruppen, Rassismus, etc. geht, die mit viel Emotionen geladen sind.
Klar, wenn man neutral bleibt, wird man nicht im Vordergrund stehen und auch nicht filtern, jedoch macht man sich nicht angreifbar. Auf einem Meeting mit seinem Chef oder wichtigen Klienten sollte man z.B. keine Themen ansprechen, die stark spalten, denn damit könnte man sich im schlimmsten Fall ins Aus befördern. Um fair zu bleiben kann aber genau dies auch dafür sorgen, dass dein Chef dich deutlich mehr mag als vorher, falls du genau seine Meinung vertrittst.
Hier geht es jedoch um eine Methode der Polarisierung, die wenig Risiko mit sich bringt.
Man muss immer abwägen, wann man bereit ist, das Risiko einzugehen und wann nicht. Ein sehr empathischer Mensch spürt oft schon vorher, wie bestimmte Menschen zu bestimmten Themen stehen und kann daher entscheiden, ob er seine eigene Meinung teilt oder sich diplomatisch verhält.
Dasselbe gilt für Interaktionen mit dem anderen Geschlecht. Will man einfach eine platonische Freundschaft entwickeln oder will man aufs Ganze gehen, polarisieren und damit womöglich Chemie und Anziehung erwecken, im schlimmsten Fall aber die Person riskieren?
Die Wahl liegt bei dir.
Sozial intelligente Menschen wissen immer ganz genau, wann sie bereit sind, zu polarisieren und wann es für ihre eigenen Ziele unvorteilhaft sein könnte. Je nachdem wechseln sie von einem Modus in den anderen.
Eine besondere Eigenschaft von erfolgreichen und charismatischen Menschen ist, dass sie zwar polarisieren, meist aber nur ins Positive.
Wenn man immer nur über negative und schlechte Dinge spricht, dann polarisiert man zwar, jedoch verbinden dich die Menschen in deinem Umfeld dann auch mit diesen negativen Emotionen. Somit wirst du auch nur Menschen anziehen, die selbst auch pessimistisch, negativ und generell oft toxisch sind.
Die Welt ist ein Spiegel und schenkt dir genau das, was du auch an sie aussendest.
Lästern, sich über Dinge aufregen, andere beleidigen, jammern und viele andere negative Verhaltensweisen ziehen ihresgleichen an.
Doch das geht auch in die andere Richtung.
Wenn du ein positiver Mensch bist, der in allem nur das Gute sieht, sich selbst und sein Umfeld respektiert und schätzt, gerne anderen Menschen etwas gibt, nicht immer nur versucht seine eigenen Bedürfnisse zu erfüllen, an andere denkt, etc. dann wirst du auch genau solche Menschen anziehen.
Habe immer nur das Beste für alle im Sinn, bei allem was du tust, dann wird dein Umfeld auch merken, dass du sie bereicherst. Selbst wenn du dann deine Meinung zu bestimmten Themen teilst, polarisierst und eigentlich ein Risiko eingehst, werden sie dich nicht hassen können, denn du willst ihnen nichts böses.
Als bestes Beispiel dafür kann man gute Comedians nehmen: Sie sind sehr polarisierend und sprechen kritische Themen an, aber aus irgendeinem Grund muss man trotzdem lachen und findet sie sympathisch. Warum?
Weil sie selbstlos sind. Es geht ihnen nicht darum, cool zu wirken und ihr eigenes Ego zu pushen, sondern die gesamte Gruppe zu bereichern und alle zum Lachen zu bringen.
Wenn du in Interaktionen dein eigenes Ego beiseite schieben kannst und stattdessen einen Mehrwert für alle bieten kannst, dann ist es egal wie polarisierend du bist, niemand wird dich hassen können. Im schlimmsten Fall wird man einfach ein neutrales Verhältnis aus gegenseitigem Respekt zu den Menschen aufbauen, die deine Meinung wirklich nicht teilen können.
Der Schlüssel hierbei ist, mit dem eigenen Ego gut zusammenarbeiten zu können. Meistens sind Menschen nur dann von polarisierenden Dingen angegriffen, wenn sie merken, dass du Dinge für den eigenen Profit machst und sie ausnutzen willst. Wenn solche Menschen aber merken, dass du nicht nur an dich selbst denkst, sondern auch an sie, dann werden sie deutlich weniger getriggert.
Und genau so kann man selbst zu einem polarisierenden Menschen werden, der keine Angst haben muss, aus Gruppen ausgestoßen zu werden oder wichtige Interaktionen zu riskieren.
ÜBER DEN AUTOR
Wolfi & Dennis von Soziale Matrix
Die beiden Jungs von Soziale Matrix teilen ihre Erfahrungen als Life-Coaches seit vielen Jahren auf Social-Media und vor allem in ihrem beliebten Podcast "Bewusst. Selbstbewusst.".